MR-Neurographie
Traumatische Neuropathien
Symptomatik
Der Nervus ischiadicus (Ischiasnerv) ist der kaliberkräftigste periphere Nerv des Menschen und versorgt die Rückseite des Oberschenkels sowie den gesamten Unterschenkel und Fuß motorisch und sensibel. Die Symptome einer Verletzung des Nervus ischiadicus sind abhängig von der Lokalisation sowie dem Ausmaß der Schädigung und umfassen Gefühlsstörungen, Schmerzen und Lähmungen.
Ursachen
Verletzungen des Nervus ischiadicus sind im Rahmen von Verkehrs- oder Sportunfällen möglich, entstehen nicht selten aber auch iatrogen, d.h. im Rahmen medizinischer Maßnahmen z.B. bei einer Injektion in den Gesäßmuskel, oder einer Implantation einer Hüftgelenkprothese.
Indikation zur MR Neurographie
Die Indikation zur MR-Neurographie ist abhängig von der Ursache und dem Ausmaß der Verletzung. Schwere traumatische oder iatrogene Verletzungen, insbesondere bei Verdacht auf Durchtrennung des Nerven erfordern eine unverzügliche diagnostische Klärung gegebenenfalls mittels MR-Neurographie, da in diesen Fällen eine frühe operative Versorgung erfolgversprechend ist. Selbst bei Bildstörungen, die durch eine Hüftprothese verursacht werden, kann mittels geeigneter MRT-Technik oftmals eine ausreichende Darstellung des Ischiasnervs erfolgen und gegebenenfalls eine therapieentscheidende Diagnose gestellt werden. Aber auch bei mutmaßlich geringeren Verletzungen des Nervus ischiadicus, die nach Monaten keine zufriedenstellende Besserung der Symptomatik zeigen, kann eine MR Neurographie unter Umständen sinnvoll sein.
Erscheinungsbild in der MR-Neurographie
Der MR-Neurographie-Befund ist abhängig von Mechanismus und Schwere der Verletzung. Raumfordernde Hämatome sind mittels MR-Neurographie zuverlässig auszuschließen bzw. nachzuweisen. Die morphologische Integrität des Nervus ischiadicus kann mittels MR-Neurographie regelhaft beurteilt werden, meist sogar trotz Hüftprothesen.
Nutzen der MR-Neurographie für die weitere Diagnostik und Therapie
Die exakte Diagnose der Lokalisation und Ausdehnung einer Verletzung des Nervus ischiadicus ist entscheidend für die Wahl der adäquaten Therapie. Während stumpfe Verletzungen mit erhaltener Kontinuität des Nerven meist konservativ behandelt werden, ist bei Verletzungen mit partieller oder selten sogar kompletter Nervendurchtrennung eine frühzeitige Operation notwendig.